Beim Fliegen immer Ausschau halten!

Die VFR-Fliegerei, bekannt als Fliegen nach Sichtflugregeln (Visual Flight Rules), ist eine Flugmethode, bei der der Pilot seine Navigation hauptsächlich durch Sichtbeobachtung der Umgebung durchführt. Im Gegensatz zum Instrumentenflug (IFR), bei dem Piloten Instrumente nutzen, um sich zu orientieren und zu navigieren, verlässt sich der VFR-Pilot auf das Sehen und Vermeiden von Hindernissen, anderen Luftfahrzeugen und das Einhalten der Flugroute durch visuelle Orientierungspunkte.

Aus guten Gründen stets Ausschau halten!

Das Ausschauhalten während des Fliegens unter VFR-Bedingungen ist aus mehreren Gründen von entscheidender Bedeutung:

  1. Kollisionsvermeidung: Der wichtigste Grund für das ständige Ausschauhalten ist die Vermeidung von Zusammenstößen in der Luft. Obwohl es Regelungen gibt, die den Luftverkehr organisieren und Flugzeuge voneinander fernhalten sollen, ist die letzte Sicherheitsinstanz in der VFR-Fliegerei das Auge des Piloten. Das frühzeitige Erkennen anderer Luftfahrzeuge ermöglicht es, rechtzeitig ausweichende Maßnahmen zu ergreifen.
  2. Orientierung und Navigation: Durch das Ausschauhalten können Piloten ihre Position bestimmen, indem sie geographische Merkmale und Orientierungspunkte am Boden erkennen. Dies ist besonders wichtig in Gebieten ohne ausreichende Funknavigationseinrichtungen oder bei einem Ausfall der Bordinstrumente.
  3. Wetterbeobachtung: Wetterbedingungen können sich schnell ändern, besonders in bergigen oder küstennahen Gebieten. Durch das Beobachten der Wetterverhältnisse vor und während des Fluges können Piloten unerwarteten Wetteränderungen, wie plötzlich auftretenden Stürmen oder Nebel, ausweichen.
  4. Landmarkenerkennung: Das Erkennen von Landmarken ist für die VFR-Navigation unerlässlich. Piloten müssen in der Lage sein, spezifische Merkmale wie Flüsse, Straßen, Städte und Seen zu identifizieren, um ihren Kurs zu überprüfen und bei Bedarf Korrekturen vorzunehmen.
  5. Sicherheitslandungen: Im Notfall muss ein Pilot möglicherweise schnell eine geeignete Landestelle identifizieren. Das kontinuierliche Beobachten der Umgebung hilft dabei, potenzielle Notlandeplätze im Voraus zu erkennen und so im Ernstfall wertvolle Zeit zu sparen.

Das effektive Ausschauhalten erfordert eine systematische Technik, um den Luftraum abzusuchen und dabei sowohl den Bereich direkt vor dem Flugzeug als auch den peripheren Sichtbereich zu überwachen. Piloten werden in speziellen Beobachtungstechniken geschult, um sicherzustellen, dass sie andere Luftfahrzeuge rechtzeitig erkennen und entsprechend reagieren können.

Hinweise zum Formationsflug

Übrigens macht der Formationsflug bei guten Sichtbedingungen große Freude. Zu beachten hierbei ist, dass der Formationsflug unter VFR-Bedingungen (Visual Flight Rules) erlaubt ist, jedoch bestimmten Regeln und Einschränkungen unterliegt, um die Sicherheit zu gewährleisten. Zu den wichtigsten Anforderungen gehört, dass die beteiligten Piloten eine vorherige Absprache treffen müssen und einer der Piloten die Verantwortung für die Formation übernimmt. Außerdem müssen alle beteiligten Flugzeuge in der Lage sein, die Formation sicher zu bilden und aufzulösen, und es darf zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung für andere Luftfahrzeuge oder Personen am Boden entstehen. Es ist wichtig, dass sich die Piloten vor dem Flug über die spezifischen Vorschriften und Anforderungen für den Formationsflug in ihrem Betriebsgebiet informieren, da diese je nach Land und Region variieren können.